Kein offenes Feuer bei Eintreffen der Feuerwehr – Tipps durch „Stiftung Warentest“
Wahrscheinlich beim Befüllen eines Ethanol-Ofens, im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses auf der Blanke, ist es gestern Abend zu einem folgenschweren Unfall gekommen: Es kam vermutlich zu einer massiven Stichflamme, welche die Person erfasste. Diese erlitt schwere Verletzungen.
Neben dem Rettungsdienst wurde auch die Feuerwehr auf die Blanke gerufen, als diese jedoch eintraf, war kein offenes Feuer in der Wohnung mehr erkennbar. Die Kameraden unterstützen den Rettungsdienst und belüfteten die Wohnung. Die Suche nach einem Gasleck durch die NVB, was eine andere mögliche Ursache hätte sein können, blieb erfolglos.
Teile des Gebäudes wurden evakuiert, als sich jedoch herausstellte, dass keine akute Gefahr mehr vorhanden war, konnten die Bewohner jedoch zurück in ihre Wohnungen.
Ebenfalls wegen eines Ethanol-Ofens musste die Feuerwehr am Dienstag ausrücken: Im Robinienweg in Stadtflur war die hintere Abdeckung des Ofens durchgebrannt und hatte für eine erhebliche Rauchentwicklung im Wohnzimmer gesorgt. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell gelöscht und den Ofen ins Freie befördert. Im Anschluss musste das Gebäude noch durch die Feuerwehr belüftet werden.
Aus gegebenem Anlass weist die Feuerwehr Nordhorn auf die Tipps für den Betrieb von Ethanol-Öfen der Stiftung Warentest hin:
Offene Flammen: Prüfen Sie, ob offene Flammen in Ihrem Haushalt einen sicheren Platz finden. Wenn in Ihrem Haushalt kleine Kinder oder Haustiere leben, sollten Sie besser gänzlich auf die Anschaffung eines Ethanol-Kamins verzichten.
Löschen: Wenn Ethanol oder andere brennbare Stoffe außerhalb des Kamins in Brand geraten, versuchen Sie die Flammen sofort zu löschen. Das geht beispielsweise mit einem Schaum-Feuerlöscher. Achten Sie darauf, dass der Löscher für brennende Alkohole geeignet ist. Ist kein Feuerlöscher im Haus, kann eine schwere Baumwolldecke helfen, den Brand zu löschen. Besser ist eine speziell behandelte Löschdecke. Ist der Brand nicht umgehend zu löschen, verständigen Sie sofort die Feuerwehr unter der Rufnummer 112.
Befüllen: Besonders gefährlich beim Umgang mit Bio-Ethanol-Kaminen ist das Nachfüllen. Füllen Sie unter keinen Umständen Ethanol nach, während der Kamin brennt oder noch heiß ist. Nachgefüllt werden darf immer nur in ein komplett kaltes Gerät. Hersteller sollten Angaben dazu machen, wie lange Sie nach dem Erlöschen der Flammen warten müssen, bis Sie das Gerät wieder befüllen können. Ebenso sollte in der Dokumentation stehen, wie viel Ethanol die Brennwanne des Kamins fasst. Außerdem muss die maximale Füllmenge im Gerät dauerhaft markiert sein. Füllen Sie auf keinen Fall mehr hinein. Lassen Sie das Ethanol-Gefäß nie neben dem Kamin stehen und verschließen Sie es sofort, nachdem Sie den Brennstoff eingefüllt haben.
Anzünden: Halten Sie sich beim Anzünden des Brennstoffs strikt an die Gebrauchsanleitung. Gehen Sie dabei nicht zu nah an die Brennwanne heran. Nur angegebenen Brennstoff verwenden: Verwenden Sie nur den in der Gebrauchsanleitung angegebenen Brennstoff. Verwenden Sie in keinem Fall andere flüssige Brennstoffe.
Feuer beaufsichtigen: Lassen Sie das Feuer niemals aus den Augen. Verlassen Sie insbesondere nicht Haus oder Wohnung, während der Kamin noch brennt. Gehen Sie auch nicht zu Bett, solange die Flamme noch nicht erloschen ist.
Abstand wahren: Halten Sie sich beim Aufstellen strikt an die Hinweise in der Aufstellanleitung. Stellen Sie den Kamin so auf, dass sich keine brennbaren Materialen wie Holz oder Papier in der Nähe befinden können. Lassen Sie sich bei Wandgeräten vorher beraten. Sie sind besonders heikel in der Befestigung.
Lüften: Beim Verbrennen von Bio-Ethanol entstehen neben Wasser und Kohlenstoffdioxid auch Luftschadstoffe, die den Innenraum belasten. Durch das Kohlenstoffdioxid wird die Luft feuchter und schneller verbraucht. Zum Vergleich: Ein halber Liter verbrannter Ethanol erzeugt in etwa so viel Kohlenstoffdioxid wie zwölf bis sechszehn Menschen in einer Stunde ausatmen. Sie müssen regelmäßig und ausreichend lüften. Dabei gilt: Je kleiner der Raum, desto mehr müssen Sie lüften.
Ausgelaufen: Ausgelaufenen Brennstoff saugen Sie am besten mit trockenen Tüchern auf, die sie danach sofort außerhalb der Wohnung entsorgen.
Brennstoff lagern: Lagern Sie Ethanol in sicheren Räumen, in denen keine offenen Flammen entfacht werden. Lagern Sie nie mehr als fünf Liter des Brennstoffs in nicht abschließbaren Räumen. Der Brennstoff gehört nicht in die Hände von Kindern.
Wohnaccessoires: Neben den Deko-Kaminen gibt es viele weitere Wohnaccessoires und sogar Tische, in denen Sie mit Ethanol Feuer entfachen können. Hierbei handelt es sich ebenso um offene Flammen, für die die oben genannten Risiken gelten.
Quelle: https://www.test.de/Ethanol-Kamin-Brandgefaehrliche-Deko-1832217-1832220/